Äthiopien ist ein Binnenstaat im Osten Afrikas. Er grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das Land der größte Binnenstaat der Welt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte Kaiser Haile Selassie das Land teilweise. 1974 wurde die Monarchie gestürzt; darauf folgte ein kommunistisches Regime. 1991 stürzten die nach Volksgruppen getrennten Rebellengruppen EPRDF, TPLF und EPLF unter Führung von Meles Zenawi die vom Ostblock unterstützte Militärdiktatur in einen Bürgerkrieg.
Fluchtgründe
Laut einem Bericht, den Human Rights Watch (HRW) im Juni 2008 veröffentlichte, hat die äthiopische Armee in Ogaden als Teil einer großangelegten Kampagne zur Aufstandsbekämpfung gezielt Hinrichtungen begangen, gefoltert und vergewaltigt. Laut Amnesty International schränken die 2009 erlassenen neuen Gesetze im Rahmen der Antiterrormaßnahmen die Rechte auf Vereinigungs- und Meinungsfreiheit und von Menschenrechtsgruppen im Land stark ein. Die im Gesetzestext unscharf definierten Terrorakte beinhalten auch Sachbeschädigung und die Störung der öffentlichen Ordnung. Das Strafmaß beträgt bis zu 15 Jahren Haft, auch die Todesstrafe ist möglich.
Anfang 2014 veröffentlichte das Citizen Lab der University of Toronto Forschungsergebnisse, wonach das von der äthiopischen Diaspora betriebene Satellitenfernsehen ESAT Ende 2013 durch die Spionagesoftware Remote Control System angegriffen worden sei, die das in Mailand ansässige Unternehmen HT S.r.l., besser bekannt als Hacking Team, an eine äthiopische Regierungsorganisation verkauft habe. Die international tätige Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen zählt Hacking Team zu gegenwärtig fünf Unternehmen, die als Gegner des Internets bezeichnet werden.
2014 berichtete Amnesty International über die gezielte Inhaftierung und Folter von Oromo. Zwischen 2011 und 2014 wurden demnach über 5000 demonstrierende Studenten, Oppositionelle oder einfach Personen, die ihre Identität als Oromo betonen inhaftiert. Im April und Mai 2014 gab es Demonstrationen gegen den "Addis Abeba Rahmenplan für integrierte Entwicklung", der vorsieht, das Stadtgebiet in die umliegenden Gebiete der Oromia-Region auszudehnen. Laut Regierung soll dies der Region Oromia und den weiter entfernten Regionen zugutekommen. Die Oromo sehen dagegen ihre Interessen bedroht und befürchten umfangreiche Zwangsräumungen.
Amnesty International schreibt im International Report 2014/2015, dass friedliche Demonstranten, Journalisten und Mitglieder der politischen Opposition willkürlich verhaftet werden. Außerdem macht Amnesty auf die im April 2014 verhafteten Blogger und Journalisten der Zone 9 aufmerksam.
Die traditionell verankerte Verheiratung minderjähriger Mädchen und weibliche Genitalverstümmelung sind zwar offiziell verboten, werden aber, besonders außerhalb größerer Städte, nach wie vor praktiziert.
In Äthiopien ist Homosexualität nach wie vor illegal. Das Strafmaß liegt zwischen einem und zehn Jahren. Stigmatisierungen, Tabuisierung, Marginalisierung und Diskriminierung sexueller Minderheiten sind in Äthiopien weit verbreitet. Menschen, die ihre Homosexualität offen zeigen, werden inhaftiert und sind in Haft schweren körperlichen Strafen und Folter ausgesetzt. Im Dezember 2008 forderten mehrere Kirchenführer, das Verbot von Homosexualität in die Verfassung aufzunehmen. Kirchenführer der römisch-katholischen, äthiopisch-orthodoxen und protestantischen Kirche erließen in Addis Abeba eine Resolution, um Homosexualität, die als „höchste Form der Unmoral“ bezeichnet wurde, zu ächten. Gewalt und Übergriffe gegen Homosexuelle werden nicht geahndet; die Gewalt geht häufig von staatlicher Seite aus. Menschenrechtsaktivisten erhalten anonyme Drohungen und werden von der Polizei bedroht, wenn sie versuchen, Anzeige zu erstatten.
Quelle Text (u.a.): https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopien
Quelle Bid: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ethiopia_on_the_globe_%28Africa_centered%29.svg
Weitere Infos (u.a.): http://de.etnopedia.org/wiki/index.php/Kategorie:%C3%84thiopien